Buchtipp vom

Jürgen Serke

Die verbrannten Dichter. Lebensgeschichten und Dokumente.

Unser Buch des Monats

Vor 90 Jahren vom 10.-17. Mai 1933 fanden im gesamten Deutschen Reich Bücherverbrennungen statt. Sie wurden initiiert durch die nationalsozialistische Studentenschaft. In Köln geschah dies am 17. Mai am Ort der alten Kölner Universität in der Claudiusstraße.

Damit verbunden waren Verbote für Autoren Bücher oder andere Schriften zu publizieren. Später wurden weitere Werke von Autoren verboten, die der Herrschaft der Nationalsozialisten kritisch gegenüberstanden, oder deren Werke nicht der nationalsozialistischen Ideologie entsprachen.

Es ist uns daher eine Herzensangelegenheit den besonderen Band von Jürgen Serke vorzustellen.

Serke zeichnete die Lebensgeschichten jener exilierten Schriftsteller und Schriftstellerinnen nach, deren Werke von den Nationalsozialisten verbrannt wurden.

Die Portraitserie erschien zunächst im STERN und holte vergessene Autoren wie Irmgard Keun, Walter Mehring, Armin T. Wegener, Ernst Toller und Yvan und Claire Goll in das öffentliche Bewusstsein zurück.

Serkes Wiederentdeckungen hatten maßgeblichen Einfluss auf die Lektüreinteressen einer Generation von Leserinnen und Lesern in Deutschland.

Das Buch führte zu einer Wiederentdeckung der Exilliteratur. Nach Veröffentlichung bei Beltz und Gelberg (1977 und 1992) sowie als Taschenbuch bei S. Fischer (1980) erscheint der Band nun in einer neu gestalteten und um Bildmaterial der Sammlung Serke erweiterten Neuausgabe mit aktualisierten Bibliographien. Das Buch erzählt das Leben und Schaffen von u. a. Else Lasker-Schüler, Franz Jung, Albert Ehrenstein, Erich Mühsam, Hans Henny Jahn, Rahel Sanzara, Walter Hasenclever und Johannes R. Becher.

 

Jürgen Serke, geb. 1938, war Autor beim Stern Magazin. Sein publizistisches Schaffen widmet er vor allem der Wiederentdeckung vergessener und verfolgter Schriftsteller.
Veröffentlichungen u. a.: Selma Meerbaum-Eisinger: Ich bin in Sehnsucht eingehüllt (2005, Hg); Zu Hause im Exil. Dichter die eigenmächtig blieben in der DDR (1998), Frauen Schreiben (1988); Böhmische Dörfer (1987); Das neue Exil: Die verbannten Dichter (1985).

Wallstein Verlag. 350 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. 38 Euro.

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