Dienstag
03
Mai 2022
19.00
M. Lengfeld’sche Buchhandlung GmbH Kolpingplatz 1, 50667 Köln, Deutschland
Michail Ossorgin, „Eine Straße in Moskau“, Teil 7
Im Frühjahr 1914, am Vorabend des Ersten Weltkriegs, beginnt Eine Straße in Moskau, 1928 in der französischen Emigration veröffentlicht, und endet im Frühlingserwachen des Jahres 1920: Weltkrieg, Revolution und der Kampf zwischen den "Roten" und "Weißen" hat auch die Bewohner dieser Straße zu anderen Menschen gemacht. Wie durch ein Brennglas werden die epochalen Ereignisse im Mikrokosmos eines Professorenhaushalts um den Ornithologen Iwan Alexandrowitsch und seine Enkelin Tanjuscha verwundert betrachtet und zu einem Mosaik aus 86 Bildern und Szenen meisterhaft montiert: ein Film in Prosa, ein dramatisches Personal, unvergessliche Szenen, realistisch direkt oder symbolisch-parabelhaft überhöht. Eine Straße in Moskau ist ein Zeitroman und die literarische Chronik eines wiederentdeckten großen russischen Stilisten.
1878 als Spross einer Adelsfamilie in Perm/Ural geboren, wurde Michail Ossorgin (eigentlich Iljin) in der Zeit der revolutionären Unruhen des Jahres 1905 als Sozialrevolutionär verhaftet; er floh ins Ausland und kehrte erst mehr als ein Jahrzehnt später nach Russland zurück. Als Kritiker der Bolschewiki wurde Ossorgin zunächst verbannt, dann 1922 mit einer großen Gruppe Intellektueller auf dem berühmten "Philosophenschiff" außer Landes gebracht. Nach einer Zeit in Berlin ließ er sich in Paris nieder und starb als staatenloser Flüchtling 1942 im zentralfranzösischen Chabris.
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